NEOLIBERALISMUS - DIKTATUR DER FREIEN MÄRKTE

Der neoliberale Staatsstreich


Feature Manipulation, Teil 4A

 

Von Alexander Krey

Eine vereinfachte Einführung in niederschwellige Manipulationsmethoden

von Gastautor Alexander Krey

Die im Teil 4. angesprochenen Techniken des Pacing und Leading sowie des Re-/Framing
entstammen dem Modell von NLP = Neuro - Linguistischen – Programmieren.

Sie dienen in aller erster Linie, in den verschiedenen Aussagevariationen angedeutet, nicht der rationalen Argumentation, sondern der Re-Programmierung subbewusster Denkprozesse und der Veränderung emotionaler Bewertungen von Sachverhalten.

Nehmen wir ein einfaches und absolut vereinfachtes Beispiel, das einfach nur der Veranschaulichung dient:

Kennen Sie den Mann mit dem Goldhelm ? Ja, klicke ihn bitte nur über diesen Link an und schaue ihn Dir in Ruhe an, behalte ihn im Gedächtnis, das kannst Du doch, nicht wahr? Und dann komme zurück zu diesem Text.

Erledigt? Gut!

Dann bleib jetzt einfach bei diesem Text und lass Dich, einfach nur zum Zwecke des Experimentes, mal auf ein paar Gedankenspielereien ein denn Du willst ja vielleicht oder aber auch ganz bestimmt wissen, was es mit diesem NLP auf sich hat. Nicht wahr?

Schau, unabhängig davon ob Du nun Rembrandt magst oder nicht, ob Dir dieses Bild nun gefällt
oder nicht, ist es nicht doch ein Meisterwerk Rembrandts von hohem künstlerischem aber auch finanziellem Wert? Nicht wahr? Und sollte man ihm nicht, was man ja anscheinend vergessen hat, einen würdigen Rahmen geben? Nicht wahr?

Ruf Dir das dunkle Bild mit dem hellen Helm noch einmal ins Gedächtnis und blende vor deinem geistige Auge doch einen Rahmen ein. Wie wäre es zum Beispiel mit einem schicken Rahmen aus Kiefernholz oder einem dieser schicken flachen Messingrahmen, oder, weißer Kunststoff?

Was empfindest Du beim Anblick?
Vielleicht nicht Dein Geschmack aber wie wirkt das Bild jetzt auf Dich? Vielleicht noch dunkler? Wird der Gesichtsausdruck des Mannes noch etwas trüber? Verzweifelter? Billiger? Schau es Dir mit Deinem inneren Auge gut an, stelle es in deinem Geist vor Dich. Wie hat sich deine Empfindung, dein Gefühl verändert?

Und wenn Du einen tiefschwarzen Rahmen nimmst? Wirkt das Bild dann nicht heller und das Gesicht des Mannes vielleicht einen Tick freundlicher, sympathischer?

Oder, stell Dir vor Du arbeitest wie ein Restaurator der mit einem Pinsel die Firnis Schicht um
Schicht abträgt und dieses Bild plötzlich, wie gerade eben gemalt vor Dir steht! Für Dich gemalt!? Wie fühlt sich das für Dich an?

Oder, mach den Rahmen weg. Stell Dir vor, Du hast das Bild in ein Bildbearbeitungsprogramm geladen und kannst es etwas transparenter machen. Gleichzeitig installierst Du hinter dem Bild eine Lichtquelle, so dass es mehr leuchtet, strahlt. Und was ist mit den Farben? Hast Du beachtet, dass Schulter und Arm des Mannes farbig sind … und der Federschmuck auf dem Helm? Mach die Farben jetzt einfach kräftiger, lass es bunter werden vielleicht kannst Du die Farben auch austauschen. Nimm Deine Lieblingsfarben und setze sie in das Bild und verstärke gleichzeitig die Beleuchtung im Hintergrund, so dass alles noch viel bunter, leuchtender, strahlender wird. Beginnt der Mann mit dem Gold nicht schon zu lächeln?

Was empfindest Du jetzt beim Anblick? Musstest Du lächeln?

Framing und Reframing im NLP sind einfach! Das einzige was wirklich verändert werden soll, ist Dein Empfinden!

Der Trick dahinter ist ein noch einfacherer. Wie Du vielleicht weißt, werden 75% Deiner Entscheidungen auf emotionaler Ebene getroffen. Von Deinem Subbewusstsein, nennen wir es, den Denker!

Deine Ratio ist überwiegend damit beschäftigt rationale Gründe für deine emotionalen/subbewussten Entscheidungen zu finden, nennen wir sie, den Beweisführer.

Wie heißt es doch bei R.A. Wilson so schön: Was der Denker denkt, wird der Beweisführer beweisen.

Deshalb ist es auch so einfach, Menschen zu manipulieren. Man ändere nicht ihre rationalen
sondern ihre emotionalen oder auch ihre subbewussten Glaubenssätze indem man Sie die Dinge in einem anderen Licht sehen lässt, oder hören, oder fühlen.

Hast Du schon einmal von „Schönfärbereien“ gehört? Vom „Blender“? Vom „den Rahmen sprengen“? Ja, dies alles, und das ist ja auch eigentlich ganz simpel, nicht wahr(?) verbirgt sich hinter Framing, Reframing, Submodalitätenveränderungen und viel mehr sogenannten „Formaten im Modell von NLP“. Die Wortwahl entscheidet, die Wortfolge entscheidet, die Interpunktion entscheidet, die Wiederholung bestimmter Worte und oder aber auch die Satzverbinder entscheiden genauso wie die Darstellung.
7 Millionen Arbeitssuchende stehen 400.000 freien Arbeitsplätzen gegenüber. Welches war doch gleich die von Dir als imposanter empfundene Zahl? Und, nicht zuletzt, die semantische Dichte des Vortrages.

Die rationalen Gründe für die „Meinungsänderung“, die findet dann Dein eigener „Intellekt“ :-) und der ist ja viel überzeugender als alles Andere! Nicht wahr? Und worauf bezog sich dieser Satz nochmal? Spielt Dein Gehirn gerade PingPong? Wenn ja, könnte je-man-d diesen Zustand nutzen?

Ach ja, was der Denker denkt, wird der Beweisführer beweisen. Nicht wahr?

Und wenn Du dem Mann mit dem Goldhelm immer noch nichts abgewinnen kannst, dann schau ihn ein letztes Mal hier an … aber nur hier und frag Dich, ob er Dir wirklich keine Lächeln abringen konnte.

Na komm, tue es wirklich hier

PS: Ist Dir aufgefallen, dass ich die ganze Zeit über ein Bild Rembrandts gesprochen habe? Schau den Wikipediartikel noch einmal genau an :-)

Wie oft habe ich „nicht wahr?“ gefragt?

Welche Textblöcke enthalten wenige Zeilen und sind übersichtlich und welche enthalten viele
Zeilen und sind komplexer und hast Du Dich gezwungen gefühlt, schneller zu lesen? Nur ein klein wenig? Wann habe ich vom „Sie“ zum „Du“ gewechselt?

Nicht jede der Techniken des Modells von NLP wirkt bei Jedem gleich gut aber das macht nichts.

Dafür gibt es ja viele Techniken und viel Zeit, sie eine nach der anderen an Dir zu testen bis
diejenige gefunden ist, die bei Dir wirkt.

Die schönste Antwort auf die Frage was NLP denn eigentlich sei gab Robert Dilts, einer der
maßgeblichen Weiterentwickler dieses Modells. Er sagte:“Alles was funktioniert!“

Hier geht es zum Teil B "Die Enflussnahme"